Stefan Sterzinger

Es gibt sie noch, die Künstler, die sich als echte Freigeister positionieren, die ohne wenn und aber ihre Dinge durchziehen, seien sie noch so eigenwillig und abseits jeder Norm.

Erwartungshaltung oder Meinung anderer scheinen ihnen vollkommen egal zu sein, erfolgreich entziehen sie sich jeglichen Kategorisierungsversuchen. Stefan Sterzinger ist ein solcher Querdenker. Den Sänger und Akkordeonisten reizt es wenig, sich ständig zu wiederholen. Er macht sich lieber zu neuen Ufern auf, um nicht in Beliebigkeit zu verkommen. Der streitbare Wiener gefällt sich in der Rolle der ewigen Undergroundfigur und weiß dies auch authentisch zu vermitteln. Er ist wohl einer der letzten echten Punker der heimischen Musikszene, jedenfalls im Geiste.

Das bisherige Schaffen von Stefan Sterzinger zeigt klar, dass sich hier ein Musiker in unterschiedlichsten klanglichen Gebieten beheimatet fühlt. An einem einzigen Stil lässt sich der Akkordeonist nicht festmachen. Wieso sollte er sich auch einschränken? Seine eigenständige Klangsprache funktioniert in unterschiedlichstem Kontext. Egal ob er den großen Entertainer, den Wienerliedsänger, den grenzgängerischen Weltmusiker oder schlicht und einfach den Rock`n Roller gibt. Stefan Sterzinger liebt das Spiel mit dem Unvorhersehbaren. Angetrieben von unbändiger Neugier und der Lust auf Experiment präsentiert sich der facettenreiche und wandlungsfähige Musiker, textlich zumeist in der Tradition eines Artmanns, Qualtingers und Nestroys, gerne von seiner spitzen und ironischen Seite.

Bekannt geworden ist Stefan Sterzinger unter anderem durch das "1. Fürther Alpenpunk-Festival Fürth/Franken" im Café Fürst, wo er sich auf unwiderstehliche Art als Grenzgänger präsentierte. Aufsehen erregend war 1986 das Projekt „Matrosen“ gemeinsam mit Hans Tschiritsch und Vincenz Wizlsperger, täglich gespielt im Rahmen der Serapionstheater Festwochenproduktion "anima". Im gleichen Jahr wurde auch die bis heute Legenden-Status genießenden Combo Franz Franz & The Melody Boys gegründet. Gemeinsam mit seinen damaligen Gesinnungsgenossen Heinz Ditsch und Vincenz Wizlsperger (beide heute bei Kollegium Kalksburg tätig) bewies der Akkordeonist in seiner erfrischend schrägen Art, dass Blasmusik sehr wohl in einem modernen und stilübergreifenden Kontext bestehen kann. Ein weiteres Beispiel für die hohe Kunst des Crossovers stellte das darauf folgende Projekt „Electric Sterzinger“ dar.

Die aktuelle Band ist "Sterzinger Experience" Auf der im Februar erschienenen CD „Rock'n Roll“ befreit er sich endgültig von allen vermeintlichen Schranken zwischen den Stilen und erschafft einen von der Schrammelmusik über Pop, Country und Blues, bis hin zum Jazz reichenden Gesamtsound, vielschichtig und facettenreich. Bemerkenswert ist doch, mit welcher Leichtfüßigkeit der Musiker den Bogen zwischen Tradition und Gegenwart, zwischen Heurigenstammtisch und Clubbühne und zwischen Anspruch und Ohrwurmmelodien zu spannen versteht.

» Quelle: http://www.musicaustria.at/node/12312
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